Originaltitel: Das Leben der Anderen
Regie: Florian Henckel von Donnersmarck
Erscheinungsjahr: 2006
Kategorie: 20.Jahrhundert
Inhalt
Florian Henckel von Donnersmarck spürt in seinem eindringlichen Regiedebüt den erbarmungslosen Überwaschungsmechanismen in der DDR nach. Der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler soll den Schriftsteller Georg Dreymann und dessen Lebensgefährtin, die Schauspielerin Christa-Maria Sieland, bespitzeln. Der Auftrag stürzt Wiesler in eine persönliche Krise. Das Eintauchen in das Leben der Anderen - in Liebe, Literatur, freies Denken und Reden -, macht ihm die Armseligkeit seines eigenen Daseins bewusst. Als er herausbekommt, dass der Auftrag auf private Motive zurückgeht, beginnt Wiesler das Paar zu schützen. Damit löst er eine Reihe von dramatischen Ereignissen aus, die auch seine eigene bisherige Existenz vernichten.
Quelle: www.spiegel.de, Zugriff: 11.12.2008
Kritik 1:
Joseph Conrad wrote: “Art itself may be defined as a single-minded attempt to render the highest kind of justice to the visible universe, by bringing to light the truth, manifold and one, underlying its every aspect.” But drama has its own imperatives. At the end of his “director’s statement”, von Donnersmarck writes: “More than anything else, The Lives of Others is a human drama about the ability of human beings to do the right thing, no matter how far they have gone down the wrong path.” This is an uplifting thought. But what is more likely to save us from going down the wrong path again is recognising how human beings can be trained and forced into faceless systems of oppression, in which conscience is extinguished.
Quelle: www.guardian.co.uk, Zugriff: 11.12.2008
Kritik 2:
Es ist hier nicht der schnelle Witz, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers fesselt, sondern die minutiös geplante Geschichte. Hier kann man vielleicht einwenden, dass Florian Henckel von Donnersmarck sich mitunter etwas viel Zeit beim Erzählen lässt. Man kann der Meinung sein, dass Das Leben der Anderen eine dramaturgische Straffung durchaus vertragen hätte. Ebenfalls zwiespältig wirkt die nicht ganz nachvollziehbare Wandlung von Hauptmann Wiesler trotz Mühes hervorragendem Schauspiel. Einmal etwas klassische Musik hören, einmal Brecht lesen und schon hat sich der linientreue Hauptmann innerlich von dem System gelöst? Andererseits – was sonst sollte für die Veränderung Menschen verantwortlich sein, wenn nicht äußere Einflüsse, die auf einen fruchtbaren Boden fallen? Vielleicht sind es unter anderem diese Uneindeutigkeiten in den Charakteren, die dem Zuschauer Raum geben, um sich in die Geschichte hinein zu versetzen. – Thematisch Interessierten, die etwas Geduld mitbringen, ist der nachdenklich stimmende Film auf jeden Fall ans Herz zu legen.
Quelle: www.filmstarts.de, Zugriff: 11.12.2008