Originaltitel: The Great Dictator
Regie: Charles Chaplin
Erscheinungsjahr: 1940
Kategorie: 20.Jahrhundert
Inhalt:
Ein kleiner jüdischer Friseur rettet im Ersten Weltkrieg dem Piloten Schultz das Leben, wird aber bei einem Flugzeugabsturz so schwer verletzt, dass er sein Gedächtnis verliert und jahrelang im Krankenhaus bleiben muss.
Zwanzig Jahre später: Der Diktator Anton Hinkel herrscht im Staat Tomanien und bereitet die Invasion des Nachbarlandes Osterlitsch vor. Mit seinen Sturmtruppen terrorisiert Hinkel das von Juden und Andersdenkenden bewohnte Ghetto. Auch der im Ghetto ansässige jüdische Friseur und seine Geliebte Hannah werden bedroht, jedoch erkennt Schultz, der Kommandeur der Sturmtruppen, im Friseur den Soldaten wieder, der ihm im Ersten Weltkrieg das Leben gerettet hatte. Schultz sorgt dafür, dass das Ghetto trotz Hinkels Hasstiraden gegen die Juden weitestgehend von Übergriffen verschont wird..
Die Bewohner des Ghettos planen ein Attentat auf Hinkel, werden dann jedoch von Hannah daran erinnert, dass Freiheit nicht durch Mord und Zerstörung erreicht werden kann. Zudem ist niemand bereit, sich bei einem Sprengstoffanschlag auf Hinkels Palast selbst zu opfern. Wegen der Ähnlichkeit des jüdischen Friseurs mit Diktator Hinkel kommt es zu einer Verwechslung. Der echte Hinkel, der sich zufällig bei einer Jagd in der Nähe „entspannt“, wird eingesperrt, und der Friseur hält an seiner Stelle die auch im Radio übertragene Rede vor dem Volk des gerade besetzten Osterlitsch, in der der Friseur seine Chance nutzt und an Menschlichkeit und Weltfrieden appelliert.
Quelle: www.wikipedia.de, Zugriff: 11.12.2008
Kritik:
Aus heutiger Sicht mag dem Zuschauer Chaplins Karikatur eines Unmenschen, der einen millionenfachen Tod verursachte und die Welt mit Krieg und Schrecken überzog, völlig harmlos erscheinen. Chaplin selbst hat dies später in seiner Autobiographie zugestanden: „Hätte ich etwas von den Schrecken in den deutschen Konzentrationslagern gewusst, ich hätte Der Große Diktator nicht zustande bringen, hätte mich über den mörderischen Wahnsinn der Nazis nicht lustig machen können.“ Um dem Film gerecht zu werden, muss man ihn freilich aus seiner Entstehungszeit heraus beurteilen, als sich in den Vereinigten Staaten von Amerika eine große Mehrheit noch lange nach Kriegsbeginn gegen eine Einmischung in Europa aussprach, und sogar die Zensurbehörde starke Bedenken gegen den Film äußerte.
Quelle: www.textezumfilm.de, Zugriff: 11.12.2008